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Zygoma Implantate: Innovative Problemlöser bei Knochenschwund im Oberkiefer

Knochenschwund nach Zahnverlust ist ein großes Thema in der Implantologie. Wenn Zähne verloren gehen und der nötige Reiz im Kieferknochen an diesen Stellen fehlt, dann wird der Knochen automatisch immer weniger. Die Folge sind nicht nur erschwerte Implantatbedingungen, sondern auch immer schlechtere Haftmöglichkeiten für herausnehmbare Prothesen. Noch vor einigen Jahren blieb Patient(inn)en mit starkem Knochenschwund im Oberkiefer nur die Option eines Knochenaufbaus (Sinuslift), wenn sie sich Zahnimplantate wünschten. Diese langwierige Behandlung hat viele Patient(inn)en dann schnell wieder abgeschreckt.

Heute sind Zahnimplantationen auch bei schwierigen Bedingungen deutlich häufiger möglich, als noch vor 20 Jahren. Moderne Strukturen, Bauweisen und Oberflächen können die Stabilität und Einheilung im Knochen verbessern, selbst bei bestehendem Knochenschwund. Nicht alle Knochen sind nämlich vom Knochenschwund so stark betroffen wie der Kieferknochen. Etwas weiter enternte Knochenregionen können auch im Alter noch eine hervorragende Knochenqualität bieten. Dies ist die Grundlage moderner Implantate für stark atrophierte (abgebaute) Kieferknochen. Ein solches Spezial-Implantat ist das Zygoma Implantat.

Wie sehen Zygoma Implantate aus?

Im Vergleich zu normalen Zahnimplantaten sind Zygoma Implantate mit etwa 30 – 52,5 mm deutlich länger. Sie werden in einem Winkel von bis zu 45° eingesetzt. Diese Länge und der Winkel sind nötig, da sie nicht wie herkömmliche Zahnimplantate im Kieferknochen, sondern im Jochbein verankert werden. Daher haben sie übrigens auch ihren Namen, denn das Jochbein heißt auf lateinisch: “Os zygomaticum”. Durch diese tiefe Verankerung im gesunden Knochengewebe kann der, vor allem bei älteren Patient(inn)en häufig notwendige, Kieferknochenaufbau erfolgreich umgangen werden. Das Jochbein bietet nämlich, im Gegensatz zum Kieferknochen, meist auch im Alter noch eine dichte Knochenstruktur, die Implantate gut halten kann. Die Behandlungsdauer für diese Patient(inn)en mit starkem Knochenschwund kann durch Zygoma Implantate deutlich verringert werden.

Welche Vorteile bieten Zygoma Implantate?

  • Kein Knochenaufbau notwendig
  • Kürzere Behandlungsdauer
  • Nur ein großer Eingriff
  • Sofort fester Halt
  • Sehr gute Erfolgsraten von über 90% nach 10 Jahren 
  • Geringere Kosten im Vergleich zu einer Implantation mit Knochenaufbau

Welcher Zahnersatz wird auf Zygoma Implantaten befestigt?

In der Regel sind mindestens 4 Implantate (2 Zygoma und 2 normale) nötig, um einen kompletten Kieferbogen fest zu verankern. Bei Bedarf können aber auch 4 Zygoma Implantate gesetzt werden. Zygoma Implantate eignen sich hervorragend für eine feste Verankerung bei einer All-on-4® Implantation, bei starkem Knochenabbau. Es kann aber auch ein herausnehmbarer Zahnersatz daran befestigt werden, wenn dies erwünscht ist.

Wie lange dauert die Heilungsphase nach einer Zygoma Implantation?

Die Einheildauer ist bei Zygoma Implantaten nicht länger als bei normalen Implantaten. Sie dauert etwa 3 Monate. Während dieser Dauer wird bereits ein Provisorium an den Implantaten befestigt, damit die Funktion und Ästhetik auch in dieser Zeit gewährleistet ist. Wenn Sie sich für das All-on-4® Konzept mit Zygoma Implantaten entscheiden, dann verlassen Sie die Praxis schon nach einem Tag mit festen Zähnen, die Sie direkt belasten können.

Wer kann Zygoma Implantate setzen?

Vertrauen Sie bei dieser komplexen Behandlung nur erfahrenen und speziell ausgebildete Implantologen. Zygoma Implantate werden bei uns digital geplant und mittels computergestütztem Eingriff eingesetzt. So kann die Position genauestens bestimmt werden. Dies ist bei Zygoma Implantaten besonders wichtig, da einige Gesichtsnerven nahe der Implantatposition liegen. 

Welche Risiken bestehen bei einer Zygoma Implantation?

Bei einem erfahrenen Behandler sind die Risiken kaum höher als bei einer Standard-Implantation. Zu beachten gilt lediglich, dass diese Behandlung gewöhnlich unter Narkose durchgeführt wird und deswegen ein allgemeines Narkoserisiko besteht. Die Erfolgsraten von Zygoma Implantaten sind ähnlich konventionellen Implantaten. Allerdings kommt es im Vergleich zu Standard-Zahnimplantaten etwas häufiger zu Komplikationen. Diese lassen sich aber in der Regel gut behandeln und führen nicht zum Implantatverlust. Das Komplikationsrisiko ist vor allem bedingt durch die komplexere Ausgangssituation und den aufwendigeren Eingriff. Da eine konventionelle Implantation für diese Patienten und Patientinnen allerdings gar nicht in Frage kommen würde, ist der Vergleich nicht zielführend. 

Gibt es Alternativen zu Zygoma Implantaten?

Grundsätzlich können sich Patienten und Patientinnen mit stark atrophiertem Oberkiefer entweder für einen zeitaufwendigen Knochenaufbau oder für besonders lange Implantate entscheiden, welche in stabilen Knochenregionen verankert werden. Die Zygoma Implantation erspart Patienten und Patientinnen viel Zeit, da sie direkt feste Zähne bekommen und nicht erst in mehreren Monaten oder Jahren. Vor allem für ältere Patient(inn)en, aber auch für Raucher/innen mit einer schlechteren Heilung ist dies ein entscheidender Vorteil.

Ein Sinuslift, also ein Knochenaufbau im Oberkiefer, kann aber dann sinnvoller sein, wenn nur wenig Knochenmaterial für eine fixe Verankerung aufgebaut werden muss, oder wenn nur ein einzelner Zahn ersetzt werden muss. Wenn Patient(inn)en auch bereit sind, länger auf ihre neuen Zähne zu warten, dann kann ein Knochenaufbau mittels Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial ebenso eine sehr gute Entscheidung sein.

Pterygoid Implantate stellen in manchen Fällen eine Alternative zu den Zygoma Implantaten dar. Sie sind ebenfalls etwas länger als normale Implantate und für den atrophierten Oberkiefer geeignet. Sie werden in der pterygomaxillären Region im hinteren Gaumenbereich verankert. Die Knochenqualität ist allerdings auch in dieser Region oft nicht optimal, weswegen sie nur selten als Alternative herangezogen werden können.

Das ideale Implantat-Konzept ist nicht für jeden Patienten und jede Patientin gleich. Mittels 3D-Scan können wir Ihre individuelle Situation genau analysieren und Ihnen anschließend die beste Option empfehlen.