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Der Zahnwechsel beim Kind – Welche Zähne kommen wann?

Die Zeit des Zahnwechsels ist eine turbulente Zeit, in der sich für Kinder und Eltern vieles verändert. In dieser Zeit wachsen die Kinder stark und die Proportionen verändern sich. Das Gebiss wechselt vom Milchgebiss zu den bleibenden Zähnen. Dieser Wechsel passiert nach und nach, damit die wichtigen Funktionen durchgehend erhalten bleiben. Man spricht deswegen von einem Wechselgebiss, welches sowohl Milchzähne als auch bleibende Zähne enthält. Auch psychisch kommt es zu einigen Herausforderungen, denn die Kinder versuchen nach und nach eigenständiger zu werden. Der Schuleintritt ist ein wichtiger Meilenstein, der das Leben komplett verändert. Diese Umstellung kann auch angsteinflößend sein, denn die Kinder müssen sich in diesem neuen Lebensabschnitt erst einmal zurechtfinden.

Die 3 Phasen des Zahnwechsels

Ab dem 6. Lebensjahr (bei manchen aber auch schon mit 4 Jahren) beginnt der Zahnwechsel bei Kindern. Er kann bis zum 24. Lebensjahr andauern, wenn die Weisheitszähne gewöhnlich vollständig gewachsen sind.

Zahnwechsel beim Kind: 1. Phase

1. Phase

In der ersten Phase des Zahnwechsels wachsen den Kindern die ersten großen Backenzähne (6-Jahr-Molaren). Dies kann manchmal auch unbemerkt geschehen, da dafür keine Milchzähne ausfallen müssen. In diese Phase fällt außerdem der Wechsel der Schneidezähne, der natürlich für mehr Aufsehen bei den Kindern sorgt. Die 1. Phase erfolgt meist in einem Alter von etwa 5-8 Jahren.

Zahnwechsel beim Kind: 2. Phase

2. Phase

In der 2. Phase des Zahnwechsels werden die kleinen Backenzähne und die Eckzähne durch bleibende Zähne ersetzt. Außerdem wachsen die zweiten großen Backenzähne (12-Jahr-Molaren) hinter dem bestehenden Gebiss. Die Phase findet im Alter von etwa 9-12 Jahren statt. Danach ist das Gebiss mit 28 Zähnen prinzipiell vollständig. Sofern keine Weisheitszähne angelegt sind oder diese aufgrund ihrer Lage entfernt werden, bleibt es auch dabei.

Zahnwechsel beim Kind: 3. Phase

3. Phase

In der dritten Phase wachsen die Weisheitszähne. Dies geschieht etwa im Alter von 16-24 Jahren.

Hilfestellungen für die Veränderung

Für Kinder ist der erste Wackelzahn eine große Sache. Damit die Erfahrung positiv wird, können Eltern mit bestimmten Ritualen helfend zur Seite stehen.

  1. Die Zahnfee bringt positiven Zauber und Vorfreude in die Zeit des Zahnwechsels.
  2. Spezielle Aufbewahrungsboxen für die ausgefallenen Zähne machen den Zahnausfall zu etwas Besonderem. 
  3. Bücher über diese Zeit können dabei helfen, diese Phase besser zu verstehen.
  4. Eine neue Zahnpasta kann symbolisch für den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt stehen. Kinder dürfen nun auch mit der “Erwachsenenzahnpasta” putzen und stolz darauf sein. Dabei kann man mit positiver Konnotation Zahnpasta mit Minzgeschmack einführen.

Es ist wichtig, dass sich die Kinder in ihrer Entwicklung gestärkt fühlen, denn die Umstellung kann auch angsteinflößend sein. 

Zahnpflege im Zahnwechsel

Der Zahnschmelz der bleibenden Zähne ist etwa doppelt so dick wie der Zahnschmelz der Milchzähne. Die Zähne sind dadurch besser geschützt. In den ersten 3 Jahren nach Durchbruch der Zähne muss er aber erst vollständig aushärten, bis er seine endgültige Stärke erreicht. Die Zähne sind dadurch kurz nach dem Durchbruch noch empfindlicher.

Eine gute Pflege der Milchzähne schützt auch die bleibenden Zähne. Gibt es schon Karies an Milchzähnen, dann kann dieser auch auf die bleibenden Zähne übertragen werden. In der ersten Phase des Zahnwechsels ist es immer noch wichtig, dass Eltern das Putzergebnis ihrer Kinder kontrollieren und gegebenenfalls selbst noch nachbürsten.  

Probleme beim Zahnwechsel

Nicht immer funktioniert der Zahnwechsel ganz reibungslos. Es ist möglich, dass nicht alle bleibenden Zähne angelegt sind, dass es zu Schmerzen und Entzündungen kommt oder auch, dass sich die Wurzel der Milchzähne nicht vollständig zurückbildet und diese deswegen nicht rechtzeitig ausfallen. Auch Zahnform-Anomalien, sowie Zahnschmelzfehlbildungen (sog. Kreidezähne) und schief wachsende bleibende Zähne sollten beim Zahnarzt kontrolliert werden.

Stark ausgeprägte Rillen und Furchen an neuen Backenzähnen können vom Zahnarzt versiegelt werden, um diese Stellen vor Karies zu schützen.

Die 6-Jahres-Krise oder Wackelzahnpubertät

Nicht nur körperlich stehen im Alter ab 5 Jahren viele Veränderungen an, auch die Vorschulzeit und die Einschulung stehen als große lebensverändernde Punkte auf dem Plan. Das Kind möchte sich in dieser Phase selbstständiger machen, erlebt aber auch immer wieder Phasen der Verunsicherung. Die Gefühle fahren Achterbahn. In dieser Zeit verändert sich vieles sehr schnell und damit kommen die Kinder manchmal nur schwer klar. Die sog. Wackelzahnpubertät ist eine Phase, in der Eltern ihr Kind oft kaum mehr wiedererkennen. Wut, Trotz und Angst können an der Tagesordnung stehen. Die Gefühle können dabei auch sehr schnell umschlagen und so kann ein wütendes Kind, das niemanden mehr sehen möchte, schon bald ein Kind sein, das sich an seine Eltern kuschelt und Geborgenheit sucht.