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Zahnimplantate für Senior(inn)en – Vorteile und Risiken

Aufgrund der guten zahnmedizinischen Versorgung und häuslichen Zahnpflege tritt der Zahnverlust in unserer Zeit immer später auf. Komplexe prothetische Versorgungen können somit in einen Lebensabschnitt fallen, indem die Allgemeingesundheit keine großen Eingriffe mehr zulässt. Je länger der komplette Zahnverlust zurückliegt, desto mehr kann sich außerdem der Knochen zurückbilden. Der Sitz einer herausnehmbaren Prothese verschlechtert sich dadurch immer weiter. Auch im Alter wünscht man sich aber noch fest zuzubeißen und schön lächeln zu können, ohne dass die Prothese ständig verrutscht. 

Eine Implantatversorgung bei pflegebedürftigen oder gebrechlichen älteren Menschen kann trotz erschwerter Bedingungen oft sehr gute Erfolgsquoten bringen und die Lebensqualität verbessern. Die Bandbreite der Zahnimplantate ist mittlerweile so hoch, dass fast für jeden Patienten oder jede Patientin eine gute Lösung gefunden werden kann.

Eine besonders schonende Option für Personen mit Vorerkrankungen sind die sog. Miniimplantate oder Seniorenimplantate. 

Entscheidungskriterien für oder gegen Implantate bei pflegebedürftigen Patient(inn)en

Einige Vorkehrungen, wie eine genaue Anamnese inkl. 3D Röntgen und Abstimmung auf die Bedürfnisse sind bei sehr alten Patient(inn)en noch wichtiger. Kognitive oder körperliche Einschränkungen können eine Implantation erschweren. Hierbei müssen Vorerkrankungen und die nötigen Medikamente berücksichtigt werden, aber auch wie lange die Patient(inn)en den Mund öffnen können, wie gut sie sich an Veränderungen anpassen können und wie gut sie die heimische Zahnpflege im Anschluss an die Behandlung ausführen können. 

Was sind Seniorenimplantate?

Sogenannte Seniorenimplantate sind besonders dünne Miniimplantate aus Reintitan. Sie sind mit einem Druckknopf ausgestattet, an welchem im Anschluss eine herausnehmbare Prothese befestigt werden kann. Häufig ist das Knochenangebot bei älteren Patient(inn)en reduziert und normale Implantate können nicht gesetzt werden. Es müsste dafür ein Knochenaufbau durchgeführt werden oder längere Spezialimplantate verwendet werden. Wenn Patient(inn)en aus medizinischen oder persönlichen Gründen nicht für einen umfangreicheren Eingriff unter Narkose in Frage kommen, dann sind Miniimplantate eine sinnvolle schnelle Lösung, um mit einem sehr kleinen Eingriff schonend einen besseren Halt für die herausnehmbare Zahnprothese zu schaffen. Miniimplantate sind allerdings nicht für einen permanenten festen Zahnersatz geeignet, da sie dafür nicht ausreichend Stabilität bieten.

Vorteile von Seniorenimplantaten

  • Der Eingriff ist durch die kleine Größe der Implantate sehr schonend.
  • Es ist keine Vollnarkose notwendig. Der Eingriff wird unter Lokalanästhesie durchgeführt.
  • Die Implantate können bei Knochenschwund im Ober- und Unterkiefer gesetzt werden. Ein Knochenaufbau ist nicht nötig.
  • Blutverdünner müssen meist nicht abgesetzt werden.
  • Gut passende Prothesen können für die Befestigung an den Kugelknöpfen der Implantate umgearbeitet werden. Es muss keine neue Prothese gekauft werden.
  • Die Pflege ist einfach und auch für mobilitätseingeschränkte und pflegebedürftige Menschen gut möglich, da die Prothese dafür abgenommen werden kann.
  • Es treten kaum Schwellungen und Schmerzen auf. Aufgrund der dünnen selbstschneidenden Implantate sind keine Schnitte oder Nähte nötig. Meist reicht eine kleine Vorbohrung von 1-2 mm.
  • Seniorenimplantate sind eine vergleichsweise günstige, schnelle Option.
  • Die Befestigung der Prothese ist meist bereits nach wenigen Stunden möglich.

Nachteile von Seniorenimplantaten

  • Ein festsitzender Zahnersatz kann an Seniorenimplantaten nicht befestigt werden.
  • Miniimplantate weisen eine geringere Stabilität als normale Implantate auf.

Alternativen zu Seniorenimplantaten

Wenn Patient(inn)en sich einen festen Zahnersatz mit dem Gefühl fixer dritter Zähne wünschen, dann ist die All-on-4® Methode die beste Option, um einen kompletten Kieferbogen mit nur 4 Implantaten fix zu verankern. Auch bei Knochenschwund, kann hier ein fester Halt erreicht werden, da die Implantate schräg platziert werden. Wir sind eines der wenigen All-on-4® Excellence Center in der Schweiz mit der höchsten Zertifizierungsstufe “Gold”. 

Alternativen für einen festen Zahnersatz bei Knochenschwund können neben einem Knochenaufbau auch besonders lange Implantate (Zygoma Implantate) sein. Dabei handelt es sich aber um einen etwas größeren Eingriff, welcher unter Narkose durchgeführt wird.

Wir beraten Sie gerne vor Ort in Rorschach am Bodensee und verhelfen Ihnen zu Ihrem optimalen Zahnersatz, egal in welchem Alter.