Mundgeruch ist zwar in den meisten Fällen relativ harmlos, allerdings durchaus unangenehm für die Betroffenen. Das Schlimmste daran: Meist bemerkt man ihn selbst nicht, das Gegenüber aber schon. Peinliche Situationen entstehen.
Wenn man Mundgeruch wirksam bekämpfen will, dann sollte man erst einmal verstehen, wie er entsteht. Fast immer sind bestimmte Bakterien im Mundraum die Ursache für schlechten Atem. Diese tummeln sich in Zahn- und Zungenbelägen. Ihre Ausscheidungen können z.B. übelriechende Schwefelverbindungen beinhalten. Wie Sie diese unangenehmen Keime loswerden, verraten wir Ihnen in unseren 6 Tipps gegen Mundgeruch.
1. Tipp: Auch unzugängliche Stellen täglich pflegen
Eine gründliche Mundhygiene ist die Basis guten Atems. Zahnbeläge können auch bei täglicher Reinigung mit der Zahnbürste entstehen, denn manche Regionen lassen sich damit nicht erreichen. Dazu zählen die Zahnzwischenräume, welche etwa 30% der Zahnoberfläche ausmachen. Die Bakterien in den Zahnzwischenräumen können für anhaltenden Mundgeruch sorgen. Interdentalbürsten oder Zahnseide sollten täglich mindestens 1x angewendet werden, um diese Oberflächen zu reinigen.
Auch am Übergang der Zähne zum Zahnfleisch und im hinteren Bereich v.a. an den Weisheitszähnen liegen Bereiche, die oft unzureichend gepflegt werden. Eine Einbüschelbürste kann genutzt werden, um sie zu erreichen und Zahnbeläge gezielt zu entfernen.
Antibakterielle Mundspülungen klingen zwar nach einer einfachen Lösung, sie sollten aber nicht täglich verwendet werden. Sie unterscheiden nämlich nicht zwischen Gut und Böse und töten auch nützliche Bakterien der Mundflora ab.
In manchen Fällen kann auch der Belag auf der Zunge für den Mundgeruch verantwortlich sein. Manche Menschen neigen mehr zu diesen Belägen und andere weniger. Der hintere, raue Teil der Zunge ist besonders anfällig für die Bakterienbesiedlung. Diese Beläge können mit einem Zungenreiniger oder der Zahnbürste einfach entfernt werden. Sollte sich der Belag nicht einfach lösen, dann wenden Sie sich an einen Arzt.
2. Tipp: Mundtrockenheit vermeiden
Unser Speichel ist ein Alleskönner im Mundraum. Er sorgt für die Remineralisierung der Zähne, für die Gleitfähigkeit und Vorverdauung der Nahrung, die Abwehr von Krankheitserregern und den Schutz der Mundschleimhaut. Bei Mundtrockenheit können all diese wichtigen Funktionen nicht mehr richtig erfüllt werden. Die Entstehung von Mundgeruch ist dabei nur ein weiteres unangenehmes Symptom. Die einfachste Bekämpfung dieses Problems ist es, mehr Wasser zu trinken. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist für die Allgemeingesundheit, aber auch im Speziellen für die Mundgesundheit entscheidend. Dabei sollte man sich vor Augen führen, dass die Speicheldrüsen täglich etwa 500 bis 1.500 ml Speichel produzieren. Das sind 2-6 volle Wassergläser.
Auch trockene Luft, hormonelle Veränderungen, vermehrte Mundatmung, Alkohol, Rauchen und Stress können Mundtrockenheit begünstigen. Medikamente und Krankheiten können ebenfalls als Auslöser in Frage kommen. Achten Sie auf ein gutes Raumklima und atmen Sie durch die Nase.
3. Ernährung gegen Mundgeruch
Unsere Ernährung spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Zahn- und Zungenbelägen. Zucker und Kohlenhydrate begünstigen Beläge. Sorgen Sie für einen entsprechenden Ausgleich. Probiotische Lebensmittel wie Kimchi, Sauerkraut oder Kefir stärken die Mundflora. Harte Lebensmittel, z.B. rohe Karotten oder Brot helfen dabei, Beläge natürlich beim Kauen zu entfernen. Äpfel wirken durch die enthaltenen Gerbstoffe antibakteriell. Zitronen sorgen für Frische und regen die Speichelproduktion an. Ingwer aktiviert ein Speichelenzym, das schlechte Gerüche (Schwefel) abbaut und wirkt außerdem antibakteriell. Auch ein Glas Milch hilft bei der Bekämpfung schlechter Gerüche und der Remineralisierung der Zähne.
4. Schnelle Hilfe aus dem Kräutergarten
Frische Kräuter wie Petersilie, Minze, Thymian, Zitronenmelisse oder Salbei verteilen beim Kauen ätherische Öle, welche schlechte Gerüche neutralisieren. Salbei, Kamille und Thymian wirken außerdem antibakteriell. Vor allem nach stark riechenden Speisen lohnt es sich also, ein paar Kräuter zu kauen. Wer nicht direkt auf den Kräutern kauen möchte, kann sie auch als Tee zubereiten. Zuckerfreie Kaugummis mit Pfefferminze können eine schnelle Lösung für unterwegs sein.
5. Natron und Backpulver gegen Mundgeruch
Mundspülung mit einem Teelöffel Backpulver oder Natron in einem Glas Wasser können dabei helfen, Säuren zu neutralisieren und Beläge sanft zu entfernen.
6. Regelmäßige Kontrollen und Mundhygiene
Manchmal ist es schwer, die Ursache des Mundgeruchs selbst zu erkennen, vielleicht ist es gerade eine schwer erreichbare Stelle, an die Sie gar nicht gedacht haben. Sprechen Sie das Problem beim Zahnarzt gezielt an und nehmen Sie auch regelmäßig Ihre Mundhygiene Termine wahr.
Mundgeruch ist zwar nur selten ein Grund zur Sorge, er kann aber auch ein Symptom einer Erkrankung sein. Die häufigste Ursache sind Erkrankungen im Mundraum, wie Karies oder Zahnfleischentzündungen. In manchen Fällen kann er auch ein Symptom von Erkrankungen wie Diabetes, Magen-, Nieren- oder Gallenleiden sein. Bei anhaltendem Mundgeruch, der sich nicht mit einfachen Mitteln bekämpfen lässt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.