Ein strahlendes Lächeln mit geraden Zähnen ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch wichtig für die Zahngesundheit. Zahnfehlstellungen können weitreichende Folgen haben – von Kaubeschwerden bis zu Kiefergelenksproblemen. Doch welche Behandlungsmethode ist die richtige für Sie? Von klassischen Zahnspangen über transparente Aligner bis hin zu chirurgischen Eingriffen gibt es eine Vielzahl von Lösungen. Erfahren Sie, welche Optionen sich bei verschiedenen Fehlstellungen, Altersgruppen und Schweregraden anbieten.
Warum Zahnfehlstellungen behandelt werden sollten
Zahnfehlstellungen sind nicht nur ein optisches Problem, sondern können langfristig gesundheitliche Auswirkungen haben:
- Kaubeschwerden und Sprachprobleme: Fehlstellungen beeinflussen die Funktionalität des Gebisses.
- Kiefergelenksprobleme: Eine ungleichmässige Belastung des Kiefers kann zu Schmerzen führen.
- Erhöhtes Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen: Schlecht zugängliche Stellen lassen sich schwer reinigen.
Eine frühzeitige Korrektur schützt vor diesen Problemen und verbessert die Lebensqualität.
Behandlungsmethoden bei Zahnfehlstellungen
1. Feste Zahnspangen
Feste Zahnspangen werden fix mittels Brackets an den Zähnen angeklebt. Beim Zahnarzt werden sie regelmässig nachgestellt, um die gewünschte Position nach und nach zu erreichen. Neben Metall-Brackets sind mittlerweile auch weniger auffällige Keramikbrackets in Zahnfarbe verfügbar. Die Zahnkorrektur mittels Brackets ermöglicht es, die kompletten Zähne inkl. Zahnwurzel an die richtige Position zu schieben oder zu drehen. Zu kurze Zähne können zum Wachstum angeregt werden. Damit sind die Möglichkeiten viel grösser als bei einer herausnehmbaren Zahnspange. Moderne Bracket-Systeme bieten im Vergleich zu alten Systemen eine schonendere Behandlung mit geringerer Krafteinwirkung und verbesserten Reinigungsmöglichkeiten.
Für wen geeignet?
- Kinder und Jugendliche mit mittleren bis schweren Fehlstellungen.
- Erwachsene mit komplexen Zahnfehlstellungen.
Vorteile:
- Effektiv bei fast allen Fehlstellungen.
- Erst nach dem Zahnwechsel anwendbar.
- Präzise Steuerung der Zahnbewegung.
Nachteile:
- Sichtbarkeit der Brackets (etwas weniger auffällig sind weisse Keramik-Brackets oder Mini-Brackets)
- Höherer Pflegeaufwand durch erschwerte Reinigung.
2. Herausnehmbare Zahnspangen
Herausnehmbare Zahnspangen werden meist bei Kindern vor dem abgeschlossenen Zahnwechsel angewendet, manchmal auch als Vorbereitung auf eine spätere feste Zahnspange. Sie können die Zähne lediglich geraderichten (kippen) und nicht verschieben. Ausserdem bieten sie die Möglichkeit, Platzhalter für vorzeitig verlorene Milchzähne und Platten zur Anregung des richtigen Kieferwachstums zu integrieren. Viele Patienten empfinden herausnehmbare Zahnspangen angenehmer als feste.
Für wen geeignet?
- Kinder im Wachstumsalter, um die Kieferentwicklung zu steuern.
Vorteile:
- Bei leichten Fehlstellungen.
- Herausnehmbar für leichteres Zähneputzen und Essen.
- Meist angenehmer zu tragen als feste Zahnspangen, da die Mundschleimhaut weniger gereizt wird.
- Keine Beeinträchtigung der Ästhetik, wenn die Spange nur nachts getragen wird.
Nachteile:
- Weniger effektiv (längere Behandlungsdauer)
- nicht für alle Fehlstellungen geeignet
- Erfordert Disziplin beim Tragen. (min. 12 Stunden am Tag)
3. Aligner (z. B. Invisalign)
Aligner werden häufig zur Korrektur bei Erwachsenen angewendet. Die durchsichtigen Schienen sind kaum sichtbar und können zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden. Sie werden nicht nachgestellt, sondern immer wieder durch neue Schienen ersetzt.
Für wen geeignet?
- Jugendliche und Erwachsene mit leichten bis mittleren Fehlstellungen.
Vorteile:
- Transparente, unauffällige Lösung.
- Komfortabel und herausnehmbar.
Nachteile:
- Nicht für schwere Fehlstellungen geeignet.
- Regelmässiges Tragen (22 Stunden täglich) erforderlich.
4. Linguale Zahnspangen
Die linguale Zahnspange ist eine festsitzende Zahnspange, die mittels Brackets an die Zähne geklebt wird, allerdings an der Innenseite und nicht an der Aussenseite. Diese Form der festen Zahnspange ist also von aussen nicht sichtbar. Das bietet nicht nur ästhetische Vorteile. Durch die ständige Umspülung mit Speichel ist auch das Risiko einer Demineralisierung und für Karies geringer. Allerdings kann die innenliegende Spange beim Sprechen stören und die Zunge reizen. Da die Anfertigung der Brackets bei der innenliegenden Variante aufwändiger ist, ist die linguale Zahnspange teurer als die klassische aussenliegende Variante.
Für wen geeignet?
- Jugendliche und Erwachsene, die Wert auf Ästhetik legen und komplexe Korrekturen benötigen.
Vorteile:
- Unsichtbar, da auf der Innenseite der Zähne befestigt.
- Effektiv bei komplexen Fehlstellungen.
- Geringeres Kariesrisiko
Nachteile:
- Teurer als herkömmliche Zahnspangen.
- Gewöhnungsbedürftig bei Aussprache und Komfort.
- Eventuell Reizung der Zunge
5. Retainer
Nach abgeschlossener kieferorthopädischer Behandlung ist ein Retainer (fest oder herausnehmbar) notwendig, um eine erneute Verschiebung der Zähne zu vermeiden. Festsitzende Retainer werden spannungslos an der Rückseite der Zähne befestigt und mittels Draht verbunden. Von aussen sind sie nicht sichtbar. Meist müssen diese Retainer nur an den Frontzähnen verklebt werden, manchmal auch zusätzlich an den vorderen Backenzähnen. Sie haben den Vorteil, dass sie immer in ihrer Position bleiben, während herausnehmbare Retainer, die nur nachts getragen werden sollten, oft auch vergessen oder ignoriert werden. Ohne Retainer ist die Gefahr sehr gross, dass sich die Zähne wieder in ihre ursprüngliche schiefe Position zurückbewegen. Besonders kritisch sind die ersten zwei Jahre nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung, aber auch später können sich die Zähne wieder verschieben.
Wann ist eine Operation nötig?
Bei ausgeprägten Asymmetrien oder starkem Unter- bzw. Überbiss, kann eine Korrektur am Knochen notwendig sein, um die gewünschte Position zu erreichen. Dies wird mittels eines kieferchirurgischen Eingriffs vorgenommen.
Indikationen:
- Starke Kieferfehlstellungen wie Unter- oder Überbiss.
- Asymmetrische Kieferentwicklung.
Ablauf:
- Kombination aus chirurgischem Eingriff und Zahnspangenbehandlung.
- Die Operation korrigiert die Kieferstellung, die Zahnspange übernimmt die Feinjustierung.
Für wen geeignet?
- Patienten mit Fehlstellungen, die mit Spangen oder Alignern allein nicht korrigierbar sind.
Welche Methode ist für welche Altersgruppe geeignet?
Alter | Empfohlene Behandlung | Besonderheiten |
Kinder (7-12) | Lose Zahnspangen, Funktionsregler | Wachstumslenkung, leichte Korrekturen. |
Jugendliche | Feste Zahnspangen, Aligner, Linguale Zahnspange | Geeignet für fast alle Fehlstellungen. |
Erwachsene | Aligner, Linguale Zahnspangen, Operationen | Unauffällige Lösungen bevorzugt. |
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