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Welche Arten von Zahnimplantaten gibt es?

Mit Zahnimplantaten lassen sich fehlende Zähne sehr naturnah ersetzen. In den letzten 20 Jahren haben sich die Implantate in puncto Komfort, Stabilität und Langlebigkeit stetig verbessert. Manche Implantatformen haben sich besonders bewährt und andere weniger. Eine breite Auswahl an Implantaten ermöglicht es den Implantologen, auch gezielt auf besondere Fälle einzugehen und die optimale Lösung für jeden Patienten und jede Patientin zu finden. Heute ist eine Zahnimplantation meist ein schonender Eingriff, der, bei guten Bedingungen, sogar direkt nach dem Ziehen eines schadhaften Zahnes erfolgen kann.

Einzelzahnimplantate

Schraubimplantate sind heute die gebräuchlichste Form der Zahnimplantate. Sie haben die Form einer Schraube und werden entweder direkt in den Knochen geschraubt (selbstschneidende Implantate) oder in ein vorgebohrtes Loch eingesetzt. 

In den letzten Jahren werden selbstschneidende Implantate immer beliebter. Diese weisen ein breites und scharfes Gewinde auf. Sie werden, anders als herkömmliche Implantate, direkt in der Kieferbasis verankert. Bei bereits länger fehlenden Zähnen ist lediglich eine dünne Vorbohrung notwendig. Diese Implantate können aber auch als Sofortimplantate direkt nach dem Ziehen eines Zahns in das entstandene Loch eingesetzt werden. Hierfür gibt es spezielle, breitere Gewinde. Durch die Gewindeform und die tiefe Verankerung sind diese Implantate auch für Patienten und Patientinnen mit Knochenschwund geeignet. Sie können damit in der Regel auf Knochenaufbauten verzichten und direkt in nur einer Sitzung behandelt werden. Durch den minimalinvasiven Eingriff ohne oder mit lediglich sehr dünner Bohrung kommt es kaum zu Blutungen und Schmerzen nach dem Eingriff. Die Heilung verläuft meist schneller, als bei herkömmlichen Implantaten, da Knochen und Zahnfleisch nur in geringem Ausmaß verletzt werden.

Hohlzylinderimplantate werden heute nur noch selten verwendet. Sie haben eine glatte Oberfläche und sind innen hohl, wodurch die Kontaktfläche mit dem Knochen besonders groß sein soll. In der Praxis sind diese Implantate allerdings kaum noch in Gebrauch.

Blattimplantate sind sehr dünn und bieten deswegen keine gute Stabilität. Sie wurden in den frühen Jahren der Implantologie verwendet und kommen heute kaum noch zum Einsatz.

Diskimplantate sind zylinderförmig aufgebaut mit einer breiteren Basis. Sie werden, anders als Schraubimplantate, von der Seite des Kiefers eingesetzt und kommen vor allem bei Knochenschwund zum Einsatz. Aufgrund besserer und schonenderer Alternativen, werden sie aber kaum noch verwendet.

Miniimplantate sind besonders klein und können bei sehr schmalen Kiefern oder als temporäre Implantate eingesetzt werden. Die Stabilität dieser Implantate ist allerdings nicht besonders hoch.

Die meistgenutzten Implantate sind Schraubimplantate. Es gibt sie in verschiedenen Längen und Durchmessern für die unterschiedlichen Einsatzorte. Sie können ein- oder zweiteilig sein, wobei die zweiteiligen eine höhere Flexibilität bieten, da verschiedene Aufbauten auf das Implantat aufgesetzt werden können. Allerdings entsteht durch den zweiteiligen Aufbau ein kleiner Spalt zwischen Implantat und Aufbau, welcher das Risiko von Infektionen erhöhen kann.

Zahnimplantate zum Ersatz mehrerer Zähne

Sollen mehrere Zähne mit nur wenigen Implantaten ersetzt werden, dann müssen diese Implantate eine besonders hohe Stabilität aufweisen. So können z.B. mittels der All-on-4® Methode 4 Implantate einen gesamten Kieferbogen fest verankern. Diese Behandlungsmethode ist ideal für eine festsitzende Versorgung des zahnlosen Kiefers.

Zygoma Zahnimplantate

Sonderformen: Pterygoid, Tuber und Zygoma Implantate

Diese Implantatformen kommen bei ausgeprägtem Knochenschwund zum Einsatz, wenn eine Implantatversorgung ohne Knochenaufbau gewünscht wird. Sie sind besonders lang und werden in stabilerem Knochenmaterial verankert, wenn eine gewöhnliche Platzierung von Implantaten keine ausreichende Stabilität bieten würde. Zygoma Implantate sind sogar 5 cm lang. Sie werden in einem 45 Grad Winkel eingebracht und im Jochbein verankert. Sie sind auch bei stärkerem Knochenschwund als Basis des All-on-4® Konzepts einsetzbar. Diese Implantate erfordern äußerste Präzision eines erfahrenen Implantologen.

Stegkonstruktionen

Die Kombination aus Implantaten und Stegkonstruktionen wird in der Implantologie schon sehr lange genutzt, um herausnehmbare Prothesen zu verankern. Durch den Steg wird aus den einzelnen Implantaten eine stabile Einheit. Es gibt mittlerweile allerdings auch einige andere Systeme, um Implantate mit herausnehmbaren Prothesen zu verbinden.