Der Besuch beim Zahnarzt ist für viele Menschen mit einem mulmigen Gefühl verbunden. Für manche geht es sogar so weit, dass die Angst vor der Behandlung sie davon abhält, notwendige Termine wahrzunehmen. Zahnarztangst ist weit verbreitet und betrifft Menschen jeden Alters. Doch die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche moderne Ansätze, die helfen, diese Angst abzubauen und den Zahnarztbesuch entspannter zu gestalten.
Warum leiden Menschen unter Zahnarztangst?
Die Ursachen für Zahnarztangst sind vielfältig. Negative Erfahrungen in der Vergangenheit, Angst vor Schmerzen, Scham über den Zustand der Zähne oder ein generelles Gefühl des Kontrollverlustes während der Behandlung zählen zu den häufigsten Gründen. Ein wichtiger Schritt, diese Ängste zu überwinden, ist das Verständnis für ihre Ursachen und der Wille, aktiv etwas dagegen zu tun.
Methoden zur Angstbewältigung
1. Einfühlsame Kommunikation
Eine offene Kommunikation zwischen Patient und Zahnarzt ist essenziell. Ein empathischer Zahnarzt nimmt sich Zeit, die geplanten Behandlungsschritte genau zu erklären, und beantwortet alle Fragen, bevor es losgeht. Er nimmt Ihre Angst ernst und macht sich schon gar nicht darüber lustig. Ein gutes Vertrauensverhältnis ist oft schon der erste Schritt, um die Angst zu verringern. Zögern Sie nicht, zu uns zu kommen, wenn Sie sich in einer anderen Praxis unwohl gefühlt haben.
2. Entspannungstechniken
Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen dabei, den Körper zu beruhigen und den Geist zu entspannen. Wer vor einem Zahnarztbesuch regelmässig solche Übungen praktiziert, kann seine Anspannung merklich reduzieren und die Entspannungsmethoden auch während der Behandlung anwenden.
3. Verhaltens- und Konfrontationstherapie
Bei stark ausgeprägter Angst ist es ratsam, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, um Methoden zur Angstbewältigung zu erlernen. Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hat sich als besonders wirksam erwiesen, um die Angst vor Zahnarztbesuchen langfristig zu reduzieren. In kleinen Schritten lernt der Patient, seine Ängste zu analysieren und mit ihnen umzugehen. Unterstützt durch eine schrittweise Konfrontation mit der Zahnarztumgebung wird das Angstniveau Stück für Stück abgebaut.
4. Therapeutische Ansätze für zu Hause
Wenn der Besuch eines Therapeuten noch nicht für Sie in Frage kommt, können Sie zu Hause Methoden wie die EFT-Klopfakupressur oder die 10-Satz-Methode versuchen, um Ihre Angstreaktion abzuschwächen und die Zahnarztumgebung mit positiveren Gefühlen zu besetzen. Bei diesen Methoden konfrontieren Sie sich regelmässig mental mit der Angstsituation, um starke Angstgefühle nach und nach zu relativieren. Diese Beschäftigung kann ähnlich einer Konfrontationstherapie wirken, wenn Sie sich darauf einlassen. Im Falle der Zahnarztangst ist die mentale Beschäftigung mit dem Thema auch deutlich einfacher umzusetzen, als beispielsweise täglich zum Zahnarzt zu gehen, um die Angst abzubauen. Sie müssen sich die Angst auch nicht unbedingt nur vorstellen, sie können sich auch Videos von Zahnärzten anschauen, um sich in die Situation zu versetzen.
5. Ablenkung
Ablenkung kann sehr gut dabei helfen, die eigentliche Behandlung nicht so stark wahrzunehmen. Nehmen Sie sich z.B. Kopfhörer mit, um Ihre Lieblingsmusik oder Meditationsmusik zu hören oder schliessen Sie die Augen und stellen Sie sich eine angenehme Situation vor. Diese Methoden ermöglichen es, den Fokus von der eigentlichen Behandlung abzuwenden und entspannter zu bleiben.
5. Sedierung und Vollnarkose
Für Patienten mit extremer Angst vor dem Zahnarztbesuch kann die Sedierung (leichte Beruhigung durch Medikamente) oder eine Vollnarkose eine Lösung sein. Während der Behandlung sind die Patienten entweder vollständig entspannt oder schlafen und bekommen nichts mit. Bei sehr ängstlichen Kindern und Erwachsenen mit ausgeprägter Angst kann dies manchmal der beste Weg sein, um eine Behandlung sicher durchführen zu können. Wir arbeiten mit erfahrenen Anästhesisten zusammen und sind auch aufgrund unserer Erfahrung mit umfangreichen Implantationen und Totalsanierungen auf Behandlungen unter Narkose eingestellt.
Wie Sie sich optimal auf Ihren Termin vorbereiten
Vereinbaren Sie einen Termin zu einer Tageszeit, in der Sie sich wohlfühlen – etwa morgens, um den ganzen Tag nicht über den Termin nachdenken zu müssen. Der Zeitpunkt sollte so gewählt werden, dass sie im Vorhinein keinen Stress oder Unannehmlichkeiten haben (z.B. früher aufstehen als üblich, früher von einem anderen Termin wegfahren). Sprechen Sie offen mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Ängste und bringen Sie gerne etwas zur Ablenkung mit. Bei Ihrem Termin können Sie gleich den nächsten Termin vereinbaren. Dann steht dieser bereits im Kalender und die Überwindung, den Termin überhaupt auszumachen, fällt beim nächsten Mal weg.
Keine Angst vor dem Zahnarztbesuch
Die moderne Zahnmedizin bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Angst vor dem Zahnarztbesuch zu lindern oder gar vollständig zu überwinden. Mit der richtigen Unterstützung, einer offenen Kommunikation und den passenden Methoden wird der nächste Zahnarzttermin deutlich angenehmer. Lassen Sie sich beraten und machen Sie den ersten Schritt in Richtung einer verbesserten Zahngesundheit.